05/30/09

MMORPGs mit Filmlizenzen, eine dumme Idee?

Der neue Star Trek läuft mit großem Erfolg in den Kinos, stellt sich die Frage ob das kommende Star Trek MMORPG mit „Next Generation“ Flair schon vor seinem Release veraltet ist? Zumal es, selbst wenn es noch umgeschrieben werden könnte, keine Lizenz für die neuen Star Trek Folgen besitzt – J.J. Abrams nennt den Reboot des Star Trek Universums „Not your Fathers Star Trek“.

Als The Matrix Online erschien, sprach schon kaum mehr jemand über die eher schwachen letzten Teile der Serie und auch Star Wars ist bereits Geschichte wenn „The Old Republic“ erscheinen wird. Ob Star Wars dennoch eine Ausnahme wie schon ein wenig Lord of the Rings sein wird (wobei auch LotRO eigentlich lange nicht an den Hype der Filme heranreicht), weil es bereits zur Legende geworden ist, wird sich zeigen. Auch Star Wars Galaxies hatte einen eher durchwachsenen Erfolg und ob Conan genug Schlagkraft gehabt hätte, wird man wohl nie richtig erfahren.

Sind MMORPGs als Spiel zum Film geeignet? Ist die Entwicklungszeit der virtuellen Welten einfach zu lang und zu ungewiss um von dem Hype um ein Kinofilm wirklich profitieren zu können? Zumal die Lizenzkosten nicht gerade gering sein dürften und ein großen Teil des Kuchens schlucken.

Neigt sich angesichts dessen, dass sowieso schon fast jede geeignete Lizenz zu einem Spiel verarbeitet wurde, die Zeit für MMORPGs auf Basis berühmter Namen sogar ganz generell langsam dem Ende zu?

Mir fehlt eigentlich nur noch immer ein Shadowrun MMORPG.

05/10/09

Star Trek 90210 – Monomythos strikes back

Meine Erwartungen an den neuen Star Trek Film waren sehr niedrig. Vor allem die Charaktere sind mir für meinen Geschmack einfach zu grün hinter den Ohren. Was dann aber vermutlich nicht mal an den Schauspielern liegt, sondern vor allem daran, dass zwischen den $150 Mio. Action Sequenzen und Special Effects einfach keine Zeit mehr blieb, noch ein paar Minuten einzuschieben um irgendeinen der Charaktere zu entwickeln. Ist ja Star Trek, die kennt sowieso jeder.

So erreichen die Figuren dann auch die Tiefe einer Boygroup in Space und irgendwie habe ich zum Ende des Films darauf gewartet, dass ein alternder B-Prommi ins Kino hüpft um den Zuschauern mitzuteilen, dass das Tele-Voting jetzt eröffnet ist und man für seinen Lieblingsdarsteller anrufen kann.

Dennoch war ich eigentlich durchaus positiv überrascht. Back to the Roots galt nicht nur für die Zeit, in der die Geschichte spielt, sondern vor allem wohl auch für das Drehbuch. Der Monomythos ist wieder da und was von den Irrfahrten des Odysseus über Tolkien bis Star Wars schon hunderte male funktioniert hat, kann auch Star Trek „neuen“ Wind einhauchen. So halten sich die kurzen Storybrocken zwischen den Effekten nahezu sklavisch an die Heldenreise.

Sowohl Spock als auch Kirk erleben den Klassiker. Kirk vor allem den ersten Teil von Campbells Kochrezept für Monomythen und Spock übernimmt dann den letzten, bis zur veränderten Alltagswelt, in die er zurückkehrt und seine Erlebnisse einfliessen lässt.

Betrachtet man die aktuellen Einspielergebnisse und die Bewertungen im Internet, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass eine der ältesten Geschichten der Menschheit auch in einer weiteren Zukunftsvision mal wieder wunderbar funktioniert hat. Warum auch nicht? Es hat die drölfhundert male davor ja auch funktioniert.

Bleibt zu hoffen, dass auch zukünftige MMORPGs es schaffen werden, die Spieler ihre eigene Heldenreise erleben zu lassen und dass den Drehbuchautoren des nächsten Star Trek noch etwas anderes einfällt.